Dor klaane Prinz auf Erzgebirgisch

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A wie Afang

Is dar ehmol gmacht, giehts wie vu allaa

Aajeder wass, dos bei uns de "Hasen" Hosen haasen. Net zu verwachseln miet de Baa-Kleeder. Sonnern dos sei de Viecher, die im Stall stiehe oder of dor Wies rimhoppeln.



an- (Vorsilbe) [vorsilben]

auch
ich wess des aa net ... Ich weiß das auch nicht

Aach, is <)) <))
Auge [kopf]
<is Aach; de Aang>
im e Aach ... beinahe, knapp daneben <wörtlich um ein Auge>
rute Aang ... rote Augen

 NEU Aachhernel, is
Eichhörnchen

einjeder

Aamr, dr
Eimer
Nimmst en Aamr for de alln Äppln. ... Nimm einen Eimer für die alten Äpfel (Fallobst).

einerlei, gleichgültig, egal
Dos is mor aanerlaa. ... Das ist mir egal.

Aang, de <))
Augen (Aach)

augenblicklich

augenscheinlich

einig

eins [mengen]

Aanzlheet, de <))
Einzelheit
Aanzlhetn kenn iech net. ... Einzelheiten kenne ich nicht.

Aanzlkind, is <))
Einzelkind

einzeln [mengen]
Bitte aanzln reikumme, net olle uff emol. ... Bitte einzeln eintreten, nicht alle zugleich.

einzige
is aanzsche Kind ... das einzige Kind
mei aanzsches Gald ... mein einziges Geld

Abee, dr <))
Klo, Toilette (nur im Singular benutzt) [haus]
Iech muß emohl uffn Abee. <)) ... Ich muß aufs Klo. [befinden]

eine Liebesbeziehung beginnen [wörtlich: anbandeln] <Verb> [liebezeitwoerter]
Dar wollt fei bei mir abendln, dar is doch vorheirat. ... Der wollte tatsächlich bei mir anbendeln, der ist aber doch verheiratet.

Petze [anbiedernder Mund]
Abiedlgusch aus Drasnd, ka net schreim und lasn! ... Petze aus Dresden, kann nicht schreiben und lesen!

verpetzen [anbiedern]
Du tust miech fei net wiedr abiedln! ... Du wirst mich nicht wieder verpetzen!

Abort, dr <)) <))
Toilette [haus]

 NEU Abortberscht, de Barberüpel
Klobürste

Abtritt, dr <))
(primitiver) Abort, Toilette [haus]

acht [mengen]
Mr missn gieh, s is schu achte dorch. ... Wir müssen gehen, es ist schon kurz nach acht.

achtzig [mengen]

Adacht, de
Andacht, Geduld, Nachdenken
Bissl Adacht brauchste schu. ... Etwas Geduld und Nachdenken braucht man schon.

Wie dampern oder mähren; sinnlose kleine Beschäftigung
N ganzen Dohch fei wieder nur rumgeaddelt.Auweh. ... Ich habe den ganzen Tag wieder nur mit sinnlosen Kleinigkeiten verbracht, oje.

Andeutung
Ne Adeiting hamse schu gemacht ... ... Eine Andeutung haben sie schon gemacht ...

ändern <Verb>
... un ob mir wos dra ännern kenne ... denk an 89! ... ... und ob wir etwas daran ändern können ... denke an 1989!

 NEU Äppelbrei, dr
Apfelmus
Zu de Fratzn gibt's Äppelbrei.

Äppl, dr <))
der Apfel [essenpflanzen]
Dos gobs for en Äppl un e Ei. ... Das gab es für einen Apfel und ein Ei. (Das war sehr billig.)

Ärbit, Arbet de <))
Arbeit [arbeit]

arbeiten [auch arbetten] <Verb>

seitenverkehrt, rückwärts; verkehrt falsch; heimtückisch, übel ; auch ärschlinks <Adv.> [wörtlich: mit dem Arsch nach vorn] [orte]
in de ärschliche Kahl krieng <)) ... sich verschlucken wörtlich: in die falsche Kehle bekommen
is Hemd ärschlich ahamm <)) ... das Hemd verkehrt herum anhaben

rücklinks; siehe auch ärschlich

ästimieren; jemanden schätzen, beachten, würdigen <Verb>
Die hamm miech iebrhaupt net ästemiert. ... Die haben mich überhaupt nicht beachtet.

ausschimpfen, grob ansprechen

Afang, dr
Anfang

anfeuern, anzünden <Verb>
Unnre Gunge missmor afeiern. ... Unsere Jungs müssen wir anfeuern.
Tu ner mol dan Grill endlich afeiern. ... Zünde mal endlich den Grill an.

Afoll, dr
Anfall
Dar kriecht en Afoll un kippt im ... ... Der bekommt einen Anfall und kippt um ...

Afroch, de
Anfrage
... ne Afroch kost nischt ... ... eine Anfrage kostet nichts

angeben; Angaben machen; prahlen, pranzen <Verb>
Dos musste bein Finanzamt agahm. ... Das musst du beim Finanzamt angeben.
... wie se heit wiedr agahm! ... ... wie sie heute wieder angeben (prahlen)

Agebut, is
Angebot
Dos war im Agebut! ... Das war im Angebot!

angeflogen
Gepflanzt hob iech dos net, dos is ageflugn. ... Gepflanzt habe ich das nicht, das ist angeflogen.

 ÄND agericht
gut gestaltet, in Ordnung gebracht
Hom' se fei schie agericht. ... Gut in Ordnung gebracht.

angetan <Verb>
De Illrn hamm dan suwos agetaa? ... Die Eltern haben ihm soetwas angetan?

angucken; ansehen; etwas betrachten
Mor kaafn nischt, mor wollns bluß mol aguggn. ... Wir kaufen nichts, wir wollen es bloß mal ansehen.

fernsehen

anhören <Verb>
Du mechst de Entschuldschung zewengstn mol ahärn. ... Du möchtest die Entschuldigung wenigstens mal anhören.

anhalten
Sis rut, ahalln! ... Es ist rot, anhalten!

 NEU ahfuckn
unordentlich (unzweckmäßig) anziehen [ausstrahlungkleidung]
Meinthalm kasste diech esu ahfucken. ... Von mir aus kannst du das anziehen.

etwas Kompliziertes anfangen <Verb>
Iech wess noch net, wie mr dos ahkeiln. ... Ich weiß noch nicht, wie das gehen könnte.

eben (zur Bestätigung); soeben, gerade jetzt (zeitlich)
no ahm <)) ... na eben/ tatsächlich
S is ahm su. <)) ... Es ist eben so.
Dar war ahm noch do. ... Der war soeben noch hier.

anrühren
Die Farb musste arscht ahriern. ... Die Farbe musst du erst anrühren.
... un ja net die Torte ahriern, mr krieng Besuch. ... ... und ja nicht die Torte anrühren (davon naschen), wir kriegen Besuch.

anstacheln, ansticheln, ärgern
Dar wollt miech ahstachln, abr dar archrt miech net, grod dar. ... Der wollte mich anstacheln, aber der ärgert mich nicht, gerade der.

anzeigen <Verb>
Esu giehts net, dann musste ahzeing! ... So geht es nicht, den musst du anzeigen!

akkurat, genau, exakt <Adjektiv>
Dar is ganz akkerat, dar nimmts genau. ... Der ist ganz akkurat, der nimmt es genau.

anklopfen <Verb>
Kunnst zewingstn akloppn. ... Du konntest wenigstens anklopfen.

Alaaf, dr
Anlauf
Uhne Alaaf kimmste dan Barg net nauf. ... Ohne Anlauf kommst du diesen Berg nicht hoch.

anlernen (auf eine Tätigkeit vorbereiten) <Verb>
... dr Maastr tut ne salbr alarne. ... ... der Meister lernt ihn selbst an.

Anleitung
... in dr Aleiting stand nischt ... ... in der Anleitung stand nichts

zur Weihnachtszeit die ersten Lichter (Kerzen) anzünden

anlügen <Verb>
Warim wolltst du miech alieng? ... Warum wolltest du mich anlügen?

alleine
Ich bie esu allaa <)) ... Ich bin so alleine

allein [mengen]

allein <)) [mengen]

alte <Adjektiv>
Die alle Hus ziste net a! ... Die alte Hose ziehst du nicht an!

viel, allerlei [mengen]
allerhand Zeich ... viele Sachen; ganz schön viel
Dos is Allerhond! <)) ... Das hätte ich nicht erwartet! Das ist unerhört!

täglich [wörtlich: alle Tage]
Alletooch kimmt dar hier vorbei. ... Täglich kommt er hier vorbei.

wöchentlich

nie anders gewesen (alle meine Tage)
Dos mach iech allmeitog su. ... Das mache ich schon immer so.

Almet, de <))
Küchenschrank, Brotschrank Kasten zu verschiedenem Gebrauch wörtlich: Alm, Brotalm [haus]
Aus dr Almet winkt dr zu, Sauerkärsch un Ziteru (Likör) ... Liköre stehen verlockend im Brotschrank

Stadt Elterlein [gemeinden]

altmodisch [wörtlich: altväterisch] <Adj.>
Dos altvatrische Zeig zieht heit kaaner meh aa. ... Das altmodische Zeug zieht heute keiner mehr an.

Amaasen, de
Ameisen

anreden, anquatschen <Verb>
Iech kennt net schedn amarn. ... Ich könnte nicht jeden anquatschen.

schminken, make up auftragen
Die gunge Maad tut sich fei schu amohle, net schie. ... Das junge Maedchen schminkt sich schon, nicht schoen.

annehmen, sich um etwas kümmern <Verb>
Du kenntst aah mol en gutn Rot anamme! ... Du könntest auch mal einen guten Rat annehmen.

leidtun <Verb>
Wardsn dee zewingstn andtue? ... Wird es ihm wenigstens leidtun?

Angsthos, dr <))
Feigling, Angsthase
Su e Angsthos: Dar Hund tut nischt. ... So ein Angsthase: Der Hund tut nichts.

 NEU Annebarg, in
Annaberg, große Kreisstadt im Erzgebirgskreis
In Annebarg gibt's alle Gahr en Gahrmert, de Annebarger Kät. ... In Annaberg gibt es jedes Jahr einen Jahrmarkt, die Annaberger Kät.

 NEU annermol
ein anderes Mal (irgendwann später) <Adjektiv>
Iech hob's heite vrgassen, breng iech dier annermol miet. ... Ich habe es heute vergessen ich bringe es dir später (ein anderes Mal) mit.

annersch <)), annerschter
anders <Adv.>
Drehs mol annersch rim. ... Dreh es mal andersrum.
Dos tut mer annerschter machn! ... Das macht man anders!

 NEU annerschters, wos
etwas anderes
Wos annerschters, is net dos salbe. ... Was anderes ist nicht das Gleiche.

anderswo
Iech hobs annerschwu billschr gesah. ... Ich habe das anderswo billiger gesehen.

Erpel; Enterich
Dr Anterich kimmt aa in de Pfann. ... Der Enterich kommt auch in die Pfanne.

Antn, de; Ant, de
die Enten, die Ente
De Antn hamm de Wies vollgeschissn, mr kaa siech net ins Gros legn. ... Die Enten haben die Wiese derart vollgeschissen, dass man sich nicht ins Gras legen kann.

(das) einzige Mal [mengen]
E anzichsmol hob iech hier geparkt, ehrlich. ... Ein einziges Mal habe ich hier geparkt, ehrlich.

Apethek, de <))
Apotheke
e Furz in de Walt is bessr als ne Mark in de Apethek <)) ... ein Furz in die Welt ist besser als eine Mark in die Apotheke

scherzhafte (meist abwertende) Bezeichnung für die Kurgäste von Thermalbad Wiesenbad, die meist nicht gut zu Fuß sind.
De Appatschen hutschn meist eh bissel ... Die Wiesenbader Kurgäste sind meist gehbehindert.

Aputz, dor
Anzug

besondere Kleidung anziehen; verkleiden, maskieren <Verb>
Ze Fosnd wolln die siech wiedr aputzn. ... Zur Fastnacht wollen sie sich wieder verkleiden.

jemanden zurechtweisen, meckern, rüffeln, anschnauzen
Du kast annre araunzn ... ... Du kannst andere anschnauzen ...

Arber, dr
Arbeiter, der [arbeit]

Arbett, de <))
Arbeit [arbeit]

arbeiten (auch ärbten) [arbeitzeitwoerter]

arbeiten
Wos machste su? - Arbn! ... Was machst du so? - Arbeiten!

Arbsn, de
die Erbsen
... wie iech die Arbsnzehlr lieb ... ... ... wie ich diese Erbsenzähler liebe... (jemand, der kleinlich, geizig ist) .
Heit gibts Arbsneintopp. ... Heute gibt es Erbseneintopf.

Archr, dr <))
der Ärger
bluß Archr <)) ... bloß Ärger

Ard, de
die Erde
Du hast ja schiene Blumeard. ... Du hast ja schöne Blumenerde.
Wieviel Menschn lahm dee itze of dr Ard? ... Wieviele Menschen leben denn jetzt auf der Erde?
Erhalt die Ard, mr hom bluß die aane! ... Erhaltet die Erde, wir haben bloß die eine!
De Ard un ARD is zweherlä. ... Die Erde un ARD ist zweierlei.

Kartoffelkraut, die oberirdischen Teile der Kartoffelpflanze. [landwirtschaftpflanzen]
Is Ärdeppelkreidrich wur frieher uff'n Haufn geschmissen un agezűndt ... Vom Kartoffelkraut wurde früher auf dem Feld Feuer gemacht in dem frische Kartoffeln geröstet wurden.
Do wurn im Ardäppelfeier glei frische Ardäppeln gebacken un ah glei uff'n Fald verspult.

Die Kartoffelbeere, die eigentliche (oberirdische) Frucht der Kartoffelpflanze [landwirtschaftpflanzen]
De Ardäppelpamperle kamm'er gut uff'n Stacken aufspissen un fortflaadern. ... Die Kartoffelbeere auf ein Stöckchen aufhespießt eignet sich gut als Wurfgeschoss.

Ardäppl, dr <))
Kartoffel; siehe auch Erdäppl [wörtlich: Erdapfel]

Ardbebn, is
das Erdbeben
Nee, su e schlimmes Ardbebn, die arme Leit! ... Nein, so ein schlimmes Erdbeben, die armen Menschen!

mit Rauhreif überziehen <Verb> [wetter]
de Baam sei agereimlt <)) ... die Bäume sind mit Rauhreif überzogen

"ein Arm voll" als Mengenangabe; die Menge, die man mit einem Mal wegnehmen kann [mengen]
e Arfel Hei ... ein Arm voll Heu

anrichten; 1. vorbereitete Speisen, Salate, Brote u. Ä. auf Schüsseln und Platten [garnieren und] zum Verzehr bereitstellen; 2. [unbeabsichtigt] etwas Negatives verursachen <Verb>
1. Se homs fei derwaagn schie agericht. ... 1. Sie haben es eigentlich schön angerichtet (dekoriert).
2. Dar muss for dan agerichtn Schodn aufkumme. ... 2. Er muss für den angerichteten Schaden aufkommen.

Armetei, de
größte Armut
Bei dann is de Armetei ze kenn End. ... Bei denen nimmt die Armut kein Ende.

 NEU Armlechter, dr
Armleuchter, einfältiger Mensch, Blödmann <Substantiv> [aussehenausstrahlungbefindengestalt]
Uff dann Armlechter brauchste nischt gahm. ... Lass dich von dem Blödmann nicht beeinflussen.

ernst <Adjektiv>
Wenn de salbr kimmst wards arnst. ... Wenn du selber kommst wird es ernst.

Arnt, de
Ernte
Mol sah, wie heier de Arnt ward. ... Mal sehen, wie dieses Jahr die Ernte wird.

erfolgreich sein, siegreich sein

Arrtum, dr
Irrtum; aus Mangel an Urteilskraft, Konzentration o.Ä. fälschlich für richtig gehaltener Gedanke; falsche Vorstellung, Handlungsweise
Mor muss aa en Arrtum zugahm kenne. ... Man muss auch einen Irrtum zugeben können.

Person, auf die jemand wütend ist [wörtlich: Arschgeige, Gesäßvioline]
du Arschgeich ... du Arschgeige

das allerallerletzte dümmste Geschwätz
Sei Arschgelapp hälste net aus. ... Sein dummes Geschwätz ist das Allerletzte, es ist nicht auszuhalten.

 NEU Arschhenkel, dr
Jemand, der dir ständig an den Fersen klebt, dir auf Schritt und Tritt hinterher läuft. [wesenszugtiere]
Unner Hund is ah e richt'scher Arschhenkel. ... Unser Hund läuft uns auf Schritt und Tritt hinterher.

 NEU Arschlaadr, is
Arschleder, Lederschurz der Bergleute
Uffn Arschlaadr, ward dingenunner getschinnrt. Dingenauf giehts uff dr Fahrt. ... Auf dem Arschleder rutscht man hinunter, aufwärts geht es nur mit der Fahrt. (bergmännisch für Leiter)
Viel Bargleit, viel Arschlaadr. ... Viele (Berg)Leute viele unterschiedliche Ansichten.

Arschr, dr
Ärger
Mit dan vorborschtn Zeich haste bluß Arschr. ... Mit diesem ausgeliehenen Zeug hat man nur Ärger.

erst
Arscht kumm iech, dann kimmt ne ganze Weil nischt un dann kimmst du. ... Erst komm ich, dann kommt eine ganze Weile nichts und dann kommst du.
Mr wolln net kaafn, arscht mol guckn. ... Wir wollen nicht kaufen, wir möchten erst mal schauen.

 NEU Arthur Schramm, dr
Arthur Schramm, erzgebirgischer Volks und Heimatdichter und Erfinder. Es klaane Getu. Bekannt als Annaberger Original, fast 100 Jahre alt geworden und berühmt berüchtigt durch seine meist platten Verse.
Dr Fichtelbarg is huch un schteil - Schie heil. Dr Bielbarg is noch schteiler - Schie heiler.
Deitsches Volk in Nut, eh Haufn sei schie tut, un wenn dos ward net besser war'n do ward ah ball' dr Rast noch schter'm. Un wenn mier ah nischt hamm, su hall'n mier doch zesamm' - Glickauf - Arthur Schramm. ... 😳
 ... https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schramm?wprov=sfla1

anrufen <Verb>
Gestrn wolltsch diech afuffm. - Und? - Vrgassn! ... Gestern wollte ich dich anrufen. - Und? - Vergessen!

anrufen
Du wolltst miech doch aruffn. ... Du wolltest mich doch anrufen.

Arz, is
Erz
Nach Arz ward schie wiedr gegrobm. ... Nach Erz wird schon wieder gegraben.

Arzgebirg, is <))
Erzgebirge [heimat]

der Erzgebirger
Is heßt net "Arzgebirgler", weils ah net "Vochtländler" oder "Rheinländler" heeßt. <)) ... Es heißt nicht Erzgebirgler, weil es auch nicht Vogtländler oder Rheinländler heißt.

Erzgebirgisch - Mundart, Dialekt
Unner Arzgebirgsch wolln mor dorhalln. ... Unser Erzgebirgisch wollen wir erhalten.
Arzgebirgsch is ne Wissnschaft for siech, se will verstanne sei. ... Erzgebirgisch ist eine Wissenschaft für sich, sie will verstanden sein.

Asah, is
Ansehen
Su e Asah kimmt net vu allanae. ... So ein Ansehen kommt nicht von alleine.

grob werden; (verbal) schlecht behandeln; beschimpfen <Verb>
Von dan loss iech miech net su asaue. ... Von dem lasse ich mich nicht so grob beschimpfen.

Asch, dr <))
Schüssel, Napf, Topf
Aschkuung <)) Baabe ... Napfkuchen
Aufwaschasch <)) ... Aufwaschschüssel, Aufwaschbecken

anschieben <Verb>
Am arschtn Advent tu mor de gruße Peremett aschiem. ... Am 1. Advent wird die große Pyramide angeschoben.
De Battrie is niedr, kenntst miech mol aschiem. ... Die Batterie ist leer, du könntest mich mal anschieben.

anschüren (Feuer anzünden)

beschmieren; betrügen
Su e Dracksack hot de Wand ageschmiert. ... So ein Schmutzfink hat die Wand beschmiert.
S is ne Frechhaat, wie se de Leit heitzetog aschmiern. ... Es ist eine Frechheit, wie die Leute heutzutage betrogen werden.

anschnauzen; jemanden zurechtweisen, meckern, rüffeln
Wenn iech diech nu aa esu aschnauzn tet? ... Wenn ich dich nun auch so anschnauzen würde?

Aschnittl, is <))
Brotanschnitt, siehe auch Ranftl; kleine Abschnitte, z.B von Blechen [essen]
Heb mol die ganzn Aschnittln auf, wie sieht dee dos aus. ... Heb mal alle Abschnitte auf, wie sieht denn das aus.
In Barnsbach gibts viele Aschnittln, weil do viel Blach bearbt ward. ... In Bernsbach gibt es viele Abschnitte, weil dort viel Blech bearbeitet wird.

die Ansichtskarte
Eire Asichtskart is nuch net do. ... Eure Ansichtskarte ist noch nicht angekommen.

Asprich, de
die Ansprüche
Mir stilln kaane Asprich. ... Wir stellen keine Ansprüche.
Wos die for Asprich stilln ... ... Was die für Ansprüche stellen

 NEU assen
essen, verzehren <Verb> [essenmahlzeit]
Kumm rei, assen. ... Komm rein, essen.

Assn, is <))
das Essen

Ast1, dr <))
Ast, stärkerer Zweig eines Baumes <dr Ast, de Äst> [pflanzen]

Ast2, dr <))
Rücken oder auch Verkrümmung desselben (Buckel)
iech lach mir en Ast ... ich lach mich krumm und bucklig

anständig <Adjektiv>
Dar hot astännige Kinnr. ... Der hat anständige Kinder.

anstecken <Verb>
Gute Laune kaa asteckn, schlachte abr aa. ... Gute Laune kann anstecken, schlechte aber auch.

anstiften [auch azettln]

Astreichr, dr <))
Maler [wörtlich: Anstreicher]
Bei uns sei aa de Astreichr Molr. ... Bei uns sind auch die Anstreicher Maler.
S gibt aa Astreichr, die Kinstlr sei. ... Es gibt auch Anstreicher, die Künstler sind.

auch so
... dos sah iech asuh. ... ... das sehe ich auch so.

auch so
... dos sah iech asuh. ... ... das sehe ich auch so.

betatschen; befingern, berühren, betasten <Verb>
... olles arscht atatschn. ... ... alles erst betatschen.
Manche neie Händys hamm gar keene Tastn, do musste dos Displee atatschn. Das heeßt dann "Tatschskrien"! ... Manche neue Handys haben gar keine Tasten, da musst du das Display berühren. Das heißt dann Touchscreen.

antreten <Verb>
Nu darfr bein TÜV nochmol atraatn ... ... Nun darf er beim TÜV nochmal vorfahren ...

wirres Zeug bzw. Unsinn reden und tun; wild gestikulieren <Verb> auch Geattl
Ihr attlt doch bluß rim, dos ward doch nischt Genaus. ... Ihr macht doch nur wirres Zeug, das wird doch nichts Genaues.

 ÄND Atzn, dr <))
großes Stück
e Atzn Flaasch <)) ... ein großes Stück Fleisch
War net wess wos e Atzn is, dos is e tichtich grußer Emmes Karzl.

Glück auf! (siehe auch Glick auf)

 NEU aufetauf
obenauf, vorherrschend
Die brenge nischt ze Fach, sei aber immer noch aufetauf. ... Die bringen nichts zustande, sind aber dennoch obenauf.

aufgehoben
Bei uns ward olles aufgehubm. ... Bei uns wird alles aufgehoben.

 NEU aufgerafelt
aufgeschlagen, zerkratzt <Adjektiv>

aufgeschlitzt, zerrissen (Stoff)
Hast doch deine Hus aufgeschlaazt! ... Du hast doch deine Hose zerrissen!

aufgezogen; etwas aufgespannt; etwas spannen (Feder); etwas großgezogen; aufmarschiert; provoziert, veralbert
De Starn sei aufgezugn. ... Die Sterne sind aufgezogen.
Haste aa dein Weckr aufgezugn? ... Hast du auch deinen Wecker aufgezogen (gestellt)?
Dar hot sein Gung allaa aufgezugn. ... Der hat seinen Sohn allein aufgezogen.
Nu hammse diech abr wiedr aufgezugn. ... Nun haben sie dich aber wieder geärgert.

Aufgob, de
die Aufgabe
Iech bie glei fartsch, noch aane Aufgob. ... Ich bin gleich fertig, ich habe nur noch eine Aufgabe zu lösen.

aufpflügen.. Bei der Kartoffelernte wurde früher mit einem, vom Pferd gezogenen Pflug eine Furche aufgepflügt um die Kartoffeln freizulegen. Ein komplett abgeerntetes Feld welches aus vielen aufgepflügten Hügeln Hiebel bestand war demnach ein Hoghiebelacker
Wenn de Bauern mit'n Pflug ene neie Furch aufgehogt hatten, konnten mier als Kinner wieder ahfange Ardäppeln in's Kärbl eizeklau'm

auf den Rücken laden (z.B. einen Rucksack), anziehen <Verb> [kleidung]

aufkleben <Verb>

aufheben, aufsammeln, aufklauben <Verb>

aufnehmen; etwas vom Boden aufnehmen; einen Film aufnehmen (aufzeichnen); etwas verstehen <Verb>
Iech war en Rucksack aufnamme, du de Tasch. ... Ich werde den Rucksack aufnehmen, du die Tasche.
Dan Film missmor aufnamme. ... Diesen Film müssen wir aufnehmen (aufzeichnen).
Iech kaa heit nischt meh aufnamme ... ... Ich kann heute nichts mehr aufnehmen (verstehen).

 NEU aufrebellisch
aufmüpfig, aufbegehrend, fordernd <Adjektiv>

aufregen <Verb>
Iebr olles missn die siech aufreeng. ... Über alles müssen die sich aufregen.
Du rechst miech net auf - du net! ... Du regst mich nicht auf - du nicht!

laut und aufgeregt diskutieren, meist unsachlich <Verb>
Miet danne kasst'e net verninftig reden, die fange allemol gleich ah miet aufstreiten. ... Mit den Leuten ist keine vernünftige Diskussion möglich.

auftakln, sich <))
sich auffällig anziehen, sich (übertrieben) schick machen <Verb> [kleidung]
Su aufgetaklt geng iech net. ... So augetakelt ginge ich nicht.

Wasser vom Fußboden auftrocknen, Geschirr abtrocknen
Tu mol die Pfitz auftreing. ... Mach mal die Pfütze weg.

 NEU Aufwasch, dr
Abwasch (benutztes Geschirr, oder bereits wieder sauber gemachtes)
Ne Aufwasch ohtreing eh er wieder in Schrank eigereimt ward. ... Den Abwasch abtrocknen bevor er in den Schrank geräumt wird.

 NEU Aufwaschasch, dr
Aufwaschschüssel (früher gebräuchlich) Schüssel die aus dem Aufwaschschrank entnommen werden konnte und ausgeschüttet werden musste. Durch Spülbecken und später Geschirrspüler völlig bedeutungslos geworden.
Wenn mer ne Aufwaschasch in de Goss schüttet, net verschweppern. ... Beim ausschütten nichts verschütten.

Aufwosch, dr <))
Aufwasch
in an Aufwosch <)) ... mit einem Mal [zeiten]

Lappen zum Küchenabwasch Aufwosch [essen]

aufwurzeln; auf den Putz oder auf die Pauke hauen, dass es bis in die Wurzeln zu spüren ist
Heit ward aufgewurzlt, dass de Heide wacklt. ... Heute hauen wir auf den Putz, dass die Heide wackelt (auch die Wurzeln mit).

1. nach oben ziehen, etwa zum Öffnen; 2. ein Uhrwerk mit Feder aufziehen; 3. (umgangssprachlich) jemanden necken, provozieren
Dos is zugeschwaaßt, do musste arscht die Folie aufzieh. ... Das ist zugeschweißt, da musst du zuerst die Folie aufziehen.
Loss diech doch net esu aufzieh. ... Lass dich doch nicht so necken.

Augustr, de <))
die Augustäpfel (Klaräpfel - sie werden im August reif)
Habtr schu Augustr? ...Unnre sei noch grie! <)) <)) ... Habt ihr schon Klaräpfel? ...Unsere sind noch nicht reif!

Auktion; Versteigerung
Die Auktschon gieht noch paar Tog. ... Die Auktion läuft noch ein paar Tage.

ausbäe, sich <))
sich am Ofen wärmen <Verb>

ausbaden; die Folgen tragen für etwas, was man selbst oder (häufiger) ein anderer verschuldet hat <Verb>
Dos musste salbr ausbodn. ... Das musst du selbst ausbaden.

ausschlafen <Verb>
Na, haste diech ausgebuudst? ... Na, hast du ausgeschlafen?

verunglücken
miech hots daamisch ausgedammt ... ich bin arg verunglückt

auseinander <Adjektiv>
Die zwee sei fei schu lang ausenannr. ... Die zwei haben sich schon lange getrennt.

entwirren
Dan Droht kaaste salbr ausfitzn. ... Den Draht kannst du selst ausfitzen (entwirren).
Uff dan Kassnzettl stieht olles, dos missn mr nu ausfitzn. ... Auf dem Kassenbon steht alles drauf, das müssen wir nun aussortieren.

feine Strukturen auseinandernehmen (Flaum -Flaumfedern, feines Haar-) <Verb>
Dos kaste salbr ausfläumln, dos is nischt for miech. ... Das kannst du selbst regeln, das ist nichts für mich.

ausgehauen <Verb>
Dan Gung hotr ausgehaa, dobei misstr salbr Drasch krieng. ... Den Jungen hat er ausgehauen, dabei müsste er selbst Prügel bekommen.

raffiniert jemanden ausnutzen
Die sei ausgeneht, pass bissl auf! ... Pass auf, dass sie dich nicht ausnutzen.

abgearbeitet, verbraucht, alt <Adj.>

aushaken; 1. durch Lösen des Hakens öffnen, losmachen; loshaken; 2. sich aus der Verhakung lösen; 3. (umgangssprachlich) jemand versteht, begreift die Handlungsweise eines anderen nicht, hat kein Verständnis dafür; völlig aus dem Konzept kommen; Geduld ist zu Ende, jemand verliert die Nerven
1. Arscht aushookn, dann gieht dr Rucksack runnr. ... 1. Ers den Haken öffnen, dann geht der Rucksack herunter.
2. Itze hot siech dar Segelflieschr ausgehookt. ... Jetzt hat sich der Segelflieger ausgehakt.
3. Wenn iech suwos här, dann hookts bei mir aus. ... 3. Wenn ich so etwas höre, dann hakts bei mir aus.
Bei dan tots aushookn, dar vorlur de Narvn un bleeket ne aa. ... Bei ihm hakte es aus, er verlor die Nerven und schrie ihn an.

aushandeln <Verb>

untreu sein, ehelichen Seitensrpung machen <Verb>
Dei Nachbar tut aa auslatschn. ... Dein Nachbar ist auch untreu.

Ausloong, de <))
Schaufenster [Auslagen für Waren] auch Auslooch

Ausnahm, de
Ausnahme; Abweichung von der geltenden Regel; Sonderfall
Bei dir mach iech mol ne Ausnahm. ... Bei dir mache ich mal eine Ausnahme.

ausbeuten; etwas restlos entleeren <Verb>
Dar is ze gut, dan warn se abr ausputzn. ... Der ist zu gutmütig, de werden sie aber ausbeuten.
Mechste in Puddingtopp ausputzn? ... Möchtest du den Puddingtopf ausputzen?

aussägen <Verb>
Du wolltst mr doch aa en Schwibbuung aussaagn ... ... Du wolltest mir doch auch einen Schwibbogen aussägen ...

ausscheren, aus der Spur geraten, schlapp machen <Verb>
Dan hots ganz schie augeschirnt. ... Der ist ganz schön aus der Spur geraten (er hat schlapp gemacht).

außenrum; außen (um etwas Bestimmtes) herum
Mor giehe heit mol außnrim. ... Wir gehen heute mal außen herum.

aussperren
Dr Wind knallt de Tier zu, dr Schlissl drinne, dos Aussparrn war teier. ... Der Wind knallt die Tür zu, der Schlüssel war drin, dieses Aussperren war teuer.

ausstatten, mit Kleidung ausstatten <Verb>

ausstopfen
Nu musste dos Kissn noch ausstoppn. ... Nun musst du das Kissen noch ausstopfen.

exakt ausrechnen, genau planen <Verb> [zeitwoerter]
<tiftlt aus, tiftlte aus, hat ausgetiftlt> ... Konjugation von austiftln

auswechseln <Verb>
ne Barr auswachsln ... eine Glühbirne auswechseln

auswändig
Iech hob dos auswennisch gelarnt, do vergass iechs net. ... Ich habe es auswändig gelernt, da vergesse ich es nicht.
Dann Baumarkt kenn iech innewennisch und auswennisch. ... Diesen Baumarkt kenne ich in- und auswändig.

auszeichnen; Markierung anbringen (Preisschild); Auszeichnung verleihen <Verb>
Heit wolltst du de Preise auszähnge. ... Heute wolltest du die Preise auszeichnen.
Dar ist gut, dan solltn se auszähnge. ... Der ist gut, den sollten sie auszeichnen.

Azeich, de
Anzeige
Nu hot dar schu wiedr ne Azeich. ... Nun hat er schon wieder eine Anzeige.

anzusehen <Verb>
De Blietn warn harrlich azesah. ... Die Blüten waren herrlich anzusehn.

anstiften, anzetteln <Verb> [zeitwoerter]
<azettln, zettlte a, hat agzettlt> ... Konjugation von azettln

anziehen <Verb>

Bekleidung, Anziehsachen = etwas zum Anziehen

Azuch, dr <))
Anzug [kleidung]
Wu haste dee dan altvatrischen Azuch har? <)) ... Wo hast du denn den altmodischen Anzug her?

Azucht, de <))
die Anzucht (zur Entwässerung von Tiefkelleranlagen)
De Kallrazucht (Kallrschleis) is schu wiedr vrstoppt. ... Die Kelleranzucht (Kellerschleuse) ist schon wieder verstopft.

sich Mut antrinken, generell auch Alkohol trinken [wörtlich anzwitschern] <Verb>
Bvorer zer Lies naufging, hotr sich an agezwitschrt <)) ... Bevor er zur Liese ging, hat er sich Mut angetrunken [vergnuegenspeisentrinken]